Donnerstag, 26. Juni 2025

coco-und-die-revolution-der-mode vom Aufbau Verlag

Bildquelle Aufbau Verlag


Titel: Coco und die Revolution der Mode

Autorin:  Lena Johannson

Verlag: Aufbau Verlag

ISBN: 978-3-8412-3612-8 seit 15.10.2024 zum Preis von 10,99 Euro

Sterne: X X X X X

Klappentext: »Mode ist vergänglich. Stil niemals.« Coco Chanel.

Chanel Modes« so lautet der verheißungsvolle Name auf dem Schild neben Gabrielles erstem eigenen Ladengeschäft in Paris. Die junge Frau, die als Waisenkind aufgewachsen ist, hat hart dafür gearbeitet und sich mit ihren exklusiven Hutmodellen einen Namen gemacht. Doch um es mit ihrer einzigartigen Modekollektion nach ganz oben zu schaffen, muss sie kämpfen. Und sie träumt von einer Zukunft an der Seite ihres Geliebten Boy Capel. Aber ist er der Mann, der sie darin unterstützen wird, die Welt der Couture zu erobern?

Leseprobe

Meine Meinung

Lena Johanssons Roman entführt uns ins Paris des frühen 20. Jahrhunderts, in eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs – und mitten hinein in das Leben der jungen Gabrielle Chanel. Der vielversprechende Name „Chanel Modes“ über ihrem ersten eigenen Laden in Paris ist mehr als nur ein Schild; er ist das Symbol für den unbändigen Willen und die harte Arbeit einer Frau, die sich von bescheidensten Anfängen – dem Leben als Waisenkind – emporgekämpft hat.

Die berühmten Worte Coco Chanels – „Mode ist vergänglich. Stil niemals.“ – sind nicht nur ein treffendes Zitat, sondern scheinen das Leitmotiv des Romans zu sein. Wir begleiten Gabrielle auf ihrem Weg, wie sie sich ausprobiert und zur Ikone Coco wird. Der anfängliche Durchbruch lässt auf sich warten, doch dann tritt Boy Capel in ihr Leben, und mit ihm die Liebe und die Möglichkeit, ihren Traum von einem eigenen Modehaus zu verwirklichen.

Besonders gelungen ist die Darstellung, wie Coco sich auf ihr größtes Talent besinnt: ihren unverwechselbaren Stil. Johannson schildert auf fesselnde Weise, wie ihre Entwürfe schon bald die Frauen von Paris begeistern und wie aus der jungen Gabrielle Coco wird, die die Modewelt revolutionieren sollte.

Der Roman ist jedoch nicht nur die Geschichte eines Modeimperiums, sondern auch die einer großen Liebe. Die Beziehung zu Boy Capel wird intensiv beleuchtet, und es bleibt bis zum Schluss spannend, ob er tatsächlich der Partner sein wird, der Coco in ihrem revolutionären Vorhaben unterstützt.

Lena Johannson gelingt es in diesem Roman auf beeindruckende Weise, die Ambitionen, die Leidenschaft und die Zerrissenheit einer außergewöhnlichen Frau einzufangen.

Die Romanbearbeitungen vom Aufbau Verlag finde ich allesamt gut gelungen. Es handelt in den meisten Fällen um Berühmtheiten, die sich ihrem Thema voll verschrieben haben. Ich finde die Personengeschichten abeer auch tragisch.  Sie wurden wegen ihres Erfolges geliebt. Aber viele von außen bewunderten Persönlichkeiten sind doch nur Menschen, die Zwar in ihrem Thema Erfolg hatten. Doch wozu ist der materielle Erfolg gut, wenn ich keine Nachkommen habe? So enden viele der im Aufbau Verlag vorgeselten Größen der Weltgeschichte zwar reich, aber seelisch verbittert und hart. Beides zu haben Zufriedenheit und viel Geld sind Dinge, die oft nicht harmonieren.

 

Fazit:

„Der große Roman von Bestsellerautorin Lena Johannson über die Gründung des Modeimperiums von Coco Chanel und die Liebe ihres Lebens“ verspricht nicht zu viel. Er ist eine fesselnde Reise in die Anfänge einer Legende und eine berührende Geschichte über eine Frau, die ihren eigenen Stil fand und damit die Welt veränderte. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für Mode, Geschichte und starke Frauenfiguren begeistern.

https://theophilia69.blogspot.com 



Co Andre Leisner

Autorin: Lena Johannson, 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren, war Buchhändlerin, bevor sie als Reisejournalistin ihre beiden Leidenschaften Schreiben und Reisen verbinden konnte. Sie lebt als freie Autorin an der Ostsee.

Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Hamburg-Saga: »Die Villa an der Elbchaussee«, »Jahre an der Elbchaussee« und »Töchter der Elbchaussee«, die Jungfernstieg-Saga: »Die Frauen vom Jungfernstieg – Gerdas Entscheidung«, »Die Frauen vom Jungfernstieg – Antonias Hoffnung« und »Die Frauen vom Jungfernstieg – Irmas Geheimnis«, die Nord-Ostsee-Saga: »Zwischen den Meeren«, »Nach den Gezeiten«, »Im Jahr der Flut« lieferbar, die Romane »Die Malerin des Nordlichts«, »Dünenmond«, »Rügensommer«, »Himmel über der Hallig«, »Der Sommer auf Usedom«, »Die Inselbahn«, »Liebesquartett auf Usedom«, »Strandzauber«, »Die Bernsteinhexe«, »Sommernächte und Lavendelküsse« und ihre Kriminalromane »Große Fische« und »Mord auf dem Dornbusch«.


Sonne, Sehnsucht und Meeresglitzern von Anja Saskia Beyern

Bildquelle Tinte & Feder
Titel: Sonne, Sehnssucht und Meereslgitzeren

Autorin: Anja Saskia Beyern

Verlag: Tinte & Feder

ISBN:  978-2496714944 - 17.06.2025 - 283 Seiten - 

            zum Preis von 11,99 Euro

Sterne: X X X X X

 

 

 

 

 

Klappentext:

Türkisblau leuchtendes Meer, warme Inselsonne und die Verheißung eines Neuanfangs – ein zauberhafter Roman aus der »Liebe auf Capri«-Reihe von Kindle-#1-Bestsellerautorin Anja Saskia Beyer

Als ihre Ehe kriselt, fährt die Architektin Lina mit ihrer Tochter Marie nach Capri zu ihren Schwestern. Sie liebt die Insel, doch warum hat ihr verstorbener Großvater sie alle stets ferngehalten? Und warum will Marie auf einmal das Abi schmeißen?

Nachdenklich streift Lina über die Insel, entdeckt ein zauberhaftes verfallenes Häuschen – und trifft den attraktiven Schreiner Luca. Spontan beauftragt er sie, es mit ihm zu restaurieren. Zwischen Lavendel und Orangenbäumen kommen die beiden sich näher. Als sie mitbekommt, dass ihre Großväter sich kannten, hofft Lina, endlich mehr zu erfahren. Tatsächlich stoßen die Schwestern dank Luca auf ein Familiengeheimnis. Doch auch er trägt etwas mit sich herum.

Leseprobe:

Mene Meinung

Anja Saskia Beyer entführt uns in ihrem neuesten Roman aus der "Liebe auf Capri"-Reihe auf eine Reise voller Emotionen, Geheimnisse und Neuanfänge. Das Buch ist Band 2 der Capri Reihe. Mit "Türkisblau leuchtendes Meer, warme Inselsonne und die Verheißung eines Neuanfangs" schafft sie ein zauberhaftes Lesevergnügen, das die Seele wärmt und die Sehnsucht nach Bella Italia weckt.

In diesem sind Lina und Tochter Marie die Hauptbeteiligten. Auch Luca ein Schreiner und dessen Bruder mit Partnerin bzw. Peter der Partner von Lina sind auch die Protagoniestern.

Die Architektin Lina flüchtet mit ihrer Tochter Marie vor ihrer kriselnden Ehe nach Capri zu ihren Schwestern. Die Insel, die sie so sehr liebt, birgt jedoch auch ungelöste Fragen: Warum hat ihr verstorbener Großvater sie stets von diesem Paradies ferngehalten? Und was steckt hinter Maries plötzlichem Wunsch, das Abitur zu schmeißen? Diese unbeantworteten Fragen verleihen der Geschichte von Beginn an eine fesselnde Tiefe.

Während Lina nachdenklich die Insel erkundet, stößt sie auf ein bezauberndes, verfallenes Häuschen und trifft auf den attraktiven Schreiner Luca. Die Chemie zwischen ihnen stimmt sofort, und Lina lässt sich spontan darauf ein, das Haus gemeinsam mit ihm zu restaurieren. Zwischen duftendem Lavendel und Orangenbäumen entspinnt sich eine zarte Romanze, die herzerwärmend und glaubwürdig beschrieben wird.

Doch die Geschichte ist mehr als nur eine Liebesgeschichte. Als Lina herausfindet, dass ihre Großväter sich kannten, keimt die Hoffnung auf, endlich das Familiengeheimnis zu lüften, das wie ein Schleier über ihrer Familie liegt. Dank Lucas Hilfe stoßen die Schwestern tatsächlich auf eine verborgene Wahrheit, die alte Wunden heilen und neue Wege eröffnen könnte. Doch auchLuca trägt sein eigenes Päckchen, was der Handlung zusätzliche Spannung verleiht.

Ich persönlich finde es sehr schade, dass Lina ihrem Mann Peter keine weitere Chance in ihrer Ehe gibt und gleich  in den nächsten Mann auf der Insel Capri Hals über Kopf verliebt. Aber Anja Saskia Beyer hat bereits schon Bücher mit einem versöhnlichen Ausgang geschrieben. Wenn ihr so einen Roman von Frau Beyer lesen wollt, dürft ihr gerne Himbeersommer Euch hier weiterleiten lassen.

Fazit
Anja Saskia Beyer zeichnet mit einfühlsamen Worten die Gefühlswelt ihrer Charaktere und schafft es, eine Atmosphäre zu erschaffen, die man am liebsten selbst erleben möchte. Die Beschreibungen von Capri sind so lebendig, dass man das türkisfarbene Meer förmlich riechen und die warme Inselsonne auf der Haut spüren kann. "Türkisblau leuchtendes Meer, warme Inselsonne und die Verheißung eines Neuanfangs" ist ein Roman, der unterhält, berührt und daran erinnert, dass manchmal ein Neuanfang nötig ist, um alte Wunden zu heilen und das Glück zu finden. Ein absolutes Muss für alle Fans von Wohlfühlromanen mit Tiefgang! 
 
https://theophilia69.blogspot.com
 
 
 
Autorin

Foto Privat 

Anja Saskia Beyer studierte Theater-, Kommunikationswissenschaft und Werbepsychologie in München. Sie arbeitet seit über zwanzig Jahren erfolgreich als Drehbuchautorin und Dramaturgin für das Fernsehen. Seit 2013 schreibt sie auch Romane, darunter fünf #1-Kindle-Bestseller und drei #1-BILD-Bestseller, auch all ihre anderen Romane eroberten die Bestsellerlisten.

Die Autorin nimmt ihre Leser in »Mandelblütenliebe« und in »Das kleine Café am Meer« mit nach Mallorca, in »Erdbeeren im Sommer«, in »Die Sterne über Venedig«, in »Die geheimnis­vollen Gärten der Toskana« und in "Sommerleuchten in der Toskana" nach Italien, in »Nelkenliebe« ins wunder­schöne Portugal, in »Träume der Provence« ins malerische Frankreich. »Zeit der Pfirsichblüte« führt seine Leser nach Barcelona und zu den traumhaft blühenden Pfirsichfeldern dort in der Nähe.

Ihre Mallorca-Sehnsucht-Bestseller-Reihe entführt die Leser auf die Trauminsel, mit "Inselliebe und Meer", "Inselträume und Meer", "Inselblüten und Meer", "Inselperlen und Meer" und "Inselduft und Meer".

Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden und sind wie ein kleiner Kurzurlaub bei den Freundinnen am Meer.

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 5. Juni 2025

Sophia und die Suche nach Troja von Susanne Lieder

Bildquelle Aufbau Verlag


Titel: Sophia und die Suche nach Troja

Autorin: Susanne Lieder

Verlag: Aufbau Verlag

ISBN: 978-3-7466-3937-6 - 12.99 Euro seit 13.01.2025

Sterne: X X X X




Klappentext: 

Ein unglaubliches Abenteuer und eine große Liebe 

Sophia ist die Frau, die Heinrich Schliemann sich erträumt hat. Sie ist gebildet, teilt seine Leidenschaft für Homer und lässt sich von seinem Forscherdrang anstecken. Ihre gemeinsame Leidenschaft macht sie zu engen Vertrauten, und sie entwickeln eine tiefempfundene Liebe zueinander. Sein Traum wird so zu ihrem gemeinsamen Abenteuer: Sie wollen beweisen, dass es das sagenumwobene Troja wahrhaftig gegeben hat. Voller Begeisterung begleitet Sophia ihren Mann zu Grabungen. Doch die Arbeit ist mühselig, ein größerer Erfolg lässt lange auf sich warten. Dann glaubt Heinrich, auf den Palast des Priamos gestoßen zu sein. Ist damit der lang ersehnte Beweis erbracht?   

Leseprobe:

Meine Meinung

In diesem Roman entführt uns die Autorin Susanne Lieder in die aufregende Welt der Archäologie des 19. Jahrhunderts und beleuchtet die faszinierende Beziehung zwischen Heinrich Schliemann und der Frau, die mehr war als nur seine Ehefrau: Sophia.

Sophia wird hier nicht als bloße Begleiterin eines berühmten Mannes dargestellt, sondern als eine ebenbürtige Partnerin. Ihre Bildung und ihre geteilte Leidenschaft für Homer machen sie zur idealen Gefährtin für Schliemanns kühnen Traum: den Beweis für die Existenz des sagenumwobenen Troja zu finden. Die Autorin schildert auf einfühlsame Weise, wie aus dieser gemeinsamen Begeisterung eine tiefe Liebe und ein enges Vertrauensverhältnis entsteht.

Der Leser wird Zeuge, wie Sophias anfängliche Faszination für Schliemanns ungestümen Forscherdrang in eine aktive Teilnahme an seinem Abenteuer mündet. Sie begleitet ihn voller Enthusiasmus zu den Grabungen, teilt die Strapazen der mühseligen Arbeit und die lange Zeit des Wartens auf einen bedeutenden Fund. Diese Passagen vermitteln auf anschauliche Weise die Herausforderungen und die Beharrlichkeit, die nötig waren, um in dieser Pionierzeit der Archäologie Erfolge zu erzielen.

Der Moment, in dem Heinrich glaubt, auf den Palast des Priamos gestoßen zu sein, wird als Höhepunkt der gemeinsamen Anstrengungen und Hoffnungen inszeniert. Die Frage, ob damit der lang ersehnte Beweis endlich erbracht ist, hält den Leser in Atem und lässt die Bedeutung dieses Augenblicks für beide Protagonisten spürbar werden.

An dem Buch hat mir besonders gut gefallen wie Sophia, die von ihren Eltern "wie eine Ziege" an ihren Mann "verkauft" zu werden scheint, sich der  unveränderlichen Lage fügt und das Beste daraus macht. Sie lernt ihren Mann schätzen und lieben, obwohl so viele Lebensjahre beide trennen. 

Das Buch ist ein Beweis dafür, wozu man in der Lage ist, wenn sich die äußeren Gegebenheiten doch ungünstig erweisen und man das positive aus seiner Situation zu ziehen versucht.

Fazit

Für Leser, die sich für Geschichte, Archäologie und starke Frauenfiguren interessieren, verspricht dieser Roman eine fesselnde Lektüre zu sein.

Autorin Susanne Lieder

Autorin Susanne Lieder co Michael Kolbe

Susanne Lieder ist in der Nähe von Bad Oeynhausen aufgewachsen und lebt mit ihrer Familie südlich von Bremen. Seit 2012 arbeitet sie hauptberuflich als Schriftstellerin und hat sich damit ihren Kindheitstraum erfüllt. Sie schreibt Unterhaltungsromane, historische Romane und Romanbiographien.

Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Romane »Astrid Lindgren«, »Die Elemente des Lebens« und »Agatha Christie« vor.






Dienstag, 3. Juni 2025

Bildquelle Unken Verlag
Titel: Nicht Tod zu sein,  ist auch kein Leben

Autorin: Lou Bihl

Verlag: Unken Verlag

ISBN: 978-3949286131 - 272 Seiten zum Preis von 22 Euro

Sterne: X X X X X






Klappentext:

Der Roman handelt vom Sterben und feiert das Leben. Er erzählt von Freundschaft bis zum letzten Atemzug – und über die Macht der Liebe und Erotik angesichts des Todes. Als Marlene mit Anfang fünfzig unheilbar an Krebs erkrankt, ist sie fest entschlossen, die verbleibende Zeit mit dem Mann ihres Lebens intensiv zu genießen. Doch dafür braucht sie die Option, selbstbestimmt zu sterben, falls ihr Leiden unerträglich wird. Mit diesem Anliegen stürzt sie Helena, ihre langjährige beste Freundin und behandelnde Ärztin, in innere Konflikte. Gemeinsam und mitunter kontrovers setzen sie sich mit den ethischen, rechtlichen und menschlichen Aspekten von assistiertem Suizid und Sterbefasten auseinander. Für die Ärztin und Palliativmedizinerin Helena werden selbstbestimmtes Sterben und assistierter Suizid unverhofft zum persönlichen Thema, als ihre beste Freundin Marlene auch ihre Patientin wird. Sie leidet unter einer besonders bösartigen Form von Brustkrebs, kurz nach der Erstbehandlung lassen Metastasen die Hoffnung auf Heilung schwinden. Die lebenslustige Marlene ist entschlossen, ihr Dasein und die Liebe noch einmal bis zur Neige auszukosten. Doch sie bittet Helena, ihr als letzten Freundschaftsdienst einen assistierten Suizid zu Hause zu ermöglichen, falls der Krebs ihre Lebensqualität in unerträglichem Maße mindern sollte. Sie hatte dies schmerzlich bei ihrer Zwillingsschwester erlebt, die wegen einer unheilbaren Nervenerkrankung Sterbehilfe in der Schweiz suchte, da eine Suizid-Assistenz in Deutschland nach § 217 StGB strafbar ist. Diese Rechtslage stellt auch Helena vor ein Dilemma. Doch dann setzt das Bundesverfassungsgericht den Paragrafen außer Kraft.

Leseprobe:

Meine Meinung


Eine ergreifende Odyssee zwischen Leben und Tod: 

Dieser Roman packt ein tabuisiertes Thema mit bewundernswerter Offenheit an: das selbstbestimmte Sterben. Doch es ist weit mehr als nur eine Auseinandersetzung mit assistiertem Suizid; es ist eine tiefgründige Feier des Lebens, der Freundschaft und der unbändigen Kraft von Liebe und Erotik selbst angesichts des unausweichlichen Endes.

Die Geschichte dreht sich um Marlene, eine Frau in ihren frühen Fünfzigern, deren unheilbare Krebserkrankung sie vor eine existenzielle Entscheidung stellt. Ihr Wunsch, die verbleibende Zeit in vollen Zügen zu genießen, kollidiert mit der Notwendigkeit, eine Option für ein selbstbestimmtes Ende zu haben, sollte das Leiden unerträglich werden. Dieses Anliegen stürzt ihre langjährige beste Freundin und behandelnde Ärztin Helena in einen tiefen inneren Konflikt.

Der Roman zeichnet das komplexe Dilemma von Marlene und Helena mit großer Empathie nach. Gemeinsam und oft kontrovers ringen sie mit den ethischen, rechtlichen und zutiefst menschlichen Aspekten von assistiertem Suizid und Sterbefasten. Für Helena, eine erfahrene Ärztin und Palliativmedizinerin, wird das Thema plötzlich erschreckend persönlich, als ihre beste Freundin auch ihre Patientin wird. Marlena leidet unter einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs, und die Hoffnung auf Heilung schwindet rasch.

Trotz der düsteren Diagnose ist die lebenslustige Marlene fest entschlossen, ihr Dasein und die Liebe noch einmal bis zum letzten Funken auszukosten. Doch ihr Wunsch nach einem letzten Freundschaftsdienst – einem assistierten Suizid zu Hause, falls der Krebs ihre Lebensqualität untragbar mindert – stellt Helena vor eine enorme moralische und rechtliche Herausforderung. Marlena hatte dies schmerzlich bei ihrer Zwillingsschwester miterlebt, die wegen einer unheilbaren Nervenerkrankung Sterbehilfe in der Schweiz suchen musste, da eine Suizid-Assistenz in Deutschland nach damaligem Recht (Paragraf 217 StGB) strafbar war.

Gerade als Helenas Dilemma seinen Höhepunkt erreicht, sorgt das Bundesverfassungsgericht für eine wegweisende Wendung, indem es den umstrittenen Paragrafen außer Kraft setzt. Dies öffnet einen neuen Raum für die Protagonistinnen und verleiht der Handlung eine zusätzliche, hochrelevante Dimension.

Der Roman beleuchtet nicht nur die medizinischen und juristischen Aspekte, sondern vor allem die emotionalen Tiefen der Freundschaft und die Akzeptanz des Lebens in seiner Vergänglichkeit. Er ist eine packende Erzählung über Mut, Hingabe und die schmerzliche Schönheit des Abschieds, die zum Nachdenken anregt und den Leser lange nicht loslässt.

Mir persönlich hat die Kapiteleinteilung nach Jahreszahlen sehr gut gefallen.  So konnte ich immer wieder einschätzen wie alt Marlene und Helena gerade sind.

Ebenso war mir das Glosar mit den Erklärungen zu den medizinischen Begriffen hilfreich. Denn wer kennt als Laie die verschiedenen medizinischen Begriffe? Nur die wenigsten. 

 

Fazit

Ein ergreifender und tiefgeneder Roman, mit dem sich der Leser mit Tod und Leben auseinandersetzt

Autorin 

Foto Privat

Die Autorin Lou Bihl wurde 1951 in Freiburg geboren. Sie ist Ärztin und Verfasserin zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Buchbeiträge. Die langjährige Betreuung von Tumorpatienten verschaffte ihr Einsicht in die Besonderheiten und Fallstricke der interdisziplinären Krebsbehandlung, vor allem aber in die Komplexität der menschlichen Psyche.