Autorin Lydia Girndt
veröffentlicht am 14.11.2016
Seiten 156
Genre Biographien
Sprache deutsch
Preis 8,90 Euro Taschenbuch
E Book 5,99 Euro
ISBN 9-783741-275 609
Inhalt:
Ilse G.
Motto: auf Menschen zugehen
Sie hatte eine große Eigeninitiative und geht immer wieder
auf andere zu. Da darf man keine Angst haben
abgelehnt zu werden oder eine Ablehnung als persönlich zu nehmen. Man
muss auch immer wieder neu anfangen können, denn nicht jeder hat jederzeit Zeit
für einen.
Erstaunlich sind die detaillierten Erinnerungen an die
karrierte Hose ihres späteren Mannes und die immer weißen Hemden. Es sah ja
auch sicher immer sehr gut und gepflegt aus.
Es ist nicht einfach mehrere Leute zufriedenzustellen, die
Warten. Wenn man im Krankenhaus liegt, hat man alle Zeit der Welt und fragt
sich, wann jemand an einen denkt. Aber der Besucher muss ja erst einmal ins
Krankenhaus kommen und weite Wege auf sich nehmen. Da wird die Zeit für den
Besuch noch eingeschränkter mit Parkplatzsuche, Zimmersuche uvm. Der Besucher
ist ganz aufgeregt von der Anreise und sieht die Probleme die zurückbleiben und
kann kaum die gemeinsame Zeit mit dem Patient geniesn.
Ilse war es sehr wichtig immer sinnvolle Aufgaben in Form
von Arbeit, Familie und Freundinnen zu haben. Das gibt das Gefühl gebraucht und
wertvoll zu sein.
Ein Hund zu haben ist sicherlich als Alleinstehende eine
gute Möglichkeit die Tagesstruktur beizubehalten.
Da muss man sich um einen anderen Kümmern und muss an der
Luft sich bewegen.
Hanna S.
Ihr Lebensmotto: Wenn ich helfen kann!
Anscheinend war der Name Hanna bei Hanna S. sehr üblich. In
meiner Stadt kenne ich ihn nicht so oft. Er kommt vor – aber überschaubar und
hat für mich einen sehr positiven Klang. Er bedeutet für mit „die Gesegnete
hebr.“ und das ist eine wunderschöne Bedeutung.
Es ist schon eine erstaunliche Art der Familiengründung,
wenn man von einem Prediger gefragt wird die Mutter eines wildfremden Kindes
und wildfremden Ehemannes zu werden. Damals war das vielleicht eher möglich.
Heutzutage könnte ich mir das gar nicht vorstellen. Da sagen sicher die Frauen
eher nein. Mein Wohl ist mir wichtiger.
Desto Grösser ist der Schlag als Hanna dann mit 4 Kindern
und plötzlichen Tod des Ehemannes zurückbleibt.
Hanna hat ein schönes Motto für diese unerklärbaren
Schicksalsschläge: So ist es eben..
Dankbar zu sein, das Friede in der Familie ist, eine gute
Ausbildung möglich war und diese auf eigenen Füßen stehen und zusammenhalten
ist ein großer Pluspunkt im Leben.
Christel B
Es ist ein interessanter Gesichtspunkt die Flucht als
Abendteuer zu sehen und nicht die Angst vorherrschen zu lassen. Ihr großer
Vorteil war, dass sie die deutsche Sprache gut konnte als Deutsche aus nur
einem anderen Teil von Deutschland. Heutzutage ist es da mit den Flüchtlingen
aus arabischen Ländern viel schwieriger. Aber um die Seele hat sich damals auch
niemand gekümmert. Das ging ja auch bei sovielen Leuten nicht. Es hat aber
scheinbar bei nicht allen Leuten zu großen Problemen geführt. Seelische
Probleme gibt es ja heute auch noch – vielleicht besonders in der
Wohlstandskultur.
Erstaunlich wie viele Leute damals nach dem Krieg sich doch
wiedergefunden haben. Ohne Internet stelle ich mir das sehr schwer vor, denn wo
soll man nach jemanden suchen? Im Buch wird das Rote Kreuz erwähnt. Da gab es
Suchkarteien.
Christel genießt es, dass ihre Tochter im Nebenhaus wohnt.
Ihre große Freude sind die Urenkel und Enkel.
Sie hat versucht an jedem Augenblick, der Gut ist zu
genießen und an jedem Augenblick, der Schlecht ist etwas Gutes zu finden.
Egon W.
Ist Mitglied der Landeskirchlichen Gemeinschaft. In ihr wird
viel Wert auf Zusammenhalt und Glauben im Alltag gelegt. Er war Betriebsprüfer und hatte dadurch viel
Kontakt zu anderen Menschen.
Das große Familieninteresse war der gemeinsame Glaube, der
Halt, Trost und Mut zur Entscheidung gab. Ihm geben auch die Enkel und Urenkel
Kraft zum Weiterleben und Lebensfreude.
Gunter G.
Er war im Nachhinein verwundert, dass er im Krieg die Gefahr
gar nicht so gespürt hatte. Je näher die Gefahr
war, desto weniger spürte man diese. Irgendwie ist es ja auch heute so,
dass die eigentliche Gefahr einer Situation einem erst im Nachhinein bewusst
wird.
Er ist stolz aus eigener Leistung hochgearbeitet zu haben.
Schade, dass sich seine Frau von ihm getrennt hat. Aber die Schwester seines
Arbeitskollegen half beim Babysitten und wurde seine 2. Frau. Er ist ein
mitreisender Erzähler.
Sein Lebensmotto: einen Willen muss man haben, hartnäckig
dranbeilben, dann wird es einem gelingen.
Delia und Fritz: gemeinsam lachen
Sie sind froh, dass die Verwandtschaft in der Nähe ist und
dort integriert sind. In einer früheren Wohngegend waren die Leute so „anders“.
Sie lachen viel und wissen, dass zuviel Ernstnehmen nicht
nützt.
Fritz ist darauf aus, dass es seiner Frau gutgeht und das
ist ihm sehr wichtig. Dann geht es ihm auch gut.
Dela: Will sich nicht mit dem schlimmen in der Welt
belasten. Sie ändert ja nichts. Was soll es? Sie kann über eigene Fehler lachen
und das ist ihr sehr wichtig. Sie nützt ihre Kraft um sich um andere zu Kümmern
und das vertreibt Gedanken, dass es einen schlecht gehen könnte. Geradezu
bekommt man ein Dankbarkeitsgefühl über das was bei einem so gut ist.
Für sie ist es sehr wichtig sich das Gute im Leben bewusst
zu machen. Das bringt Zufriedenheit mit sich und das ist lebenswichtig.
Hanne R.
Sie wird uns als natürlich, bodenständig und unkompliziert
beschrieben.
Ihre Jugend hat sie teilweise in Bayern auf einem Bauernhof
verbracht. Die katholische Religion war ihr nicht durchschaubar und als
Evangelische wurde sie nicht als vollwertige Christin geachtet.
Trotz des Grauens der damaligen Zeit hat sie immer eine
positive Grundeinstellung behalten.
An ihrem Mann hat sie sehr geschätzt, dass er sie zu den
gemeinsamen Veranstaltungen abgeholt und nach Hause gebracht hat. Das hat ihm
sehr viel Zeit gekostet, hat sich aber ausgezahlt.
Hanna kann sich sehr für das Gute im Leben begeistern und
sieht im Schweren auch immer wieder etwas Gutes.
Mariese: Chancen ergreifen
Uns wird eine sportliche, elegante und aktive Damen
beschrieben, die als Einzelkind aufwuchs.
Sie stellt fest, dass es früher schwerer war seine
Möglichkeiten auszunutzen. Deshalb hat man sie mehr genossen.
Sie musste sich nicht groß um Dinge bemühen. Ihr kamen die
Dinge im Laufe des Lebens entgegen. Das empfindet sie als sehr ermutigend. Sie
muss nicht produktiv sein und etwas bewirken um sich wertvoll vorzukommen.
Marliese kann warten.
Sehr zufrieden macht, dass sie gesund ist, Fahrrad fahren
kann und das Schöne genießen kann. Aber es belastet sie sehr stark, dass ihre
eigene Tochter an Krebs erkrankt ist und psychisch nicht stabil ist.
Für Mariliese ist es sehr wichtig die Augen für Chancen zu öffnen
und sich vielseitig einzubringen.
Marie – nicht jammern, sondern machen
ihre große Liebe sind Kartoffelpuffer. Meine sind es auch.
Sie schmecken so wunderbar und ich kann davon Mengen essen – mehr als mir lieb
ist.
Ihr Mann ist ihr aufgefallen, weil er so gepflegt aussah.
Leider war er nicht gesprächig und bei der Verwandtschaft musste sie immer
reden.
Marie ist gerne auch mal alleine und genießt das Schöne zu
sehen.
Sie hat ein großes Durchsetzungsvermögen. Wenn sie etwas
will, setzt sie alles dran es zu bekommen. Ihr ist wichtig eine Beschäftigung
zu haben, die sie ausfüllt und ihrem Möglichen Leistungsstand entspricht.
Gemeinsamkeiten
Alle Interviewpartner haben zuverlässige Beziehungen gesucht
und sich dennoch auch um andere Gekümmert. Ihnen war es wichtig möglich lange
sinnvolle Aufgaben im Bezug auf andere Mitmenschen zu haben, sich einzubringen
und viel zu lachen. Sie wollten ihr eigenes Auskommen haben. allen war wichtig
das Erfreuliche höher zu schätzen als das Unerfreuliche. Das ist aber eine
spezielle Eigenschaft von Lebensbejahenden Menschen und Trainingssache.
Meine Meinung
Es lässt sich fragen, ob nicht eine Lebensbejahende
Einstellung viel mit der geistigen Fitness im Alter zu tun hat. 80 Jahre und
noch so aktiv zu sein, ist nicht selbstverständlich. Da sind schon viele
Menschen sehr viel früher nicht mehr so leistungsfähig.
Es ist interessant mit welchen Strategien, oft mit derselben
Lebenseinstellung die Menschen ihr Leben gemeistert haben.
Grundsätzlich ist es gut das Schlechte auszublenden und das
Gute zu betonen.
Das gelingt nur den wenigsten Menschen. Schlechte
Botschaften hören sich doch besser an und verbinden oft mehr als Gute.
Die Lebenseinstellung: So ist es eben finde ich auch sehr
hilfreich. Weil man dann nicht immer "Warum" fragt und eine Wertung
des eigenen Tuns oder Geschehens erhofft.
Auch die Tatsache, dass wenn die Gefahr gerade akut ist, man
sich gar nicht gewusst ist, wie schlimm die Gefahr wirklich ist. z.B. Gunter G.
Die Idee mit dem Hund werde ich mir merken, wenn ich einmal
so alt bin und alleine im Haus leben muss. Momentan geben meine Kinder die
Tagesstruktur vor.
Es ist wichtig sinnvolle Aufgaben im Leben zu finden. Eine
der sinnvollen Aufgaben in meinem Leben finde ich das Schreiben von Rezensionen.
Es ist schön Kontakt zu den Autoren zu haben und an derem Leben und an der
Entstehung von Büchern mitzuwirken.
Das Cover finde ich sehr ansprechend. Die dunkelrote Farbe
ist beruhigend und hat einen Anschein von Altersweisheit. Das Foto von Ilse G.
stellt für mich den Anfang des Lebens dar und die Frage worauf es ankommt? Ja
worauf kommt es an. Das haben uns die vielen Menschen verraten.
Danke sagen möchte ich Frau Girndt für die Überlassung des
Rezensionsexemplares.
Ich fand es sehr schön, dass Frau Girndt an der Leserunde
teilgenommen hat und das Buch so flott mir zugekommen hat lassen.
Aus dem Grund gebe ich dem Buch 5 Sterne ?????
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