Autorin Thorsten Brenscheidt
Verlag Lichtzeichen
veröffentlicht am 01.01.2014
Genre christliches Sachbuch
Sprache deutsch
Seiten 335
Preis 9,23 Euro Ebook
ISBN 9783869549095
In einem Satz: Glaubst du an Gott oder glaubst du deinem Gefühl
Inhalt:
Thorsten Brenscheidt zeigt in dem Buch auf, wie sich der Glaube
an Gott von der Zeit Jesu bis heute verändert hat. Im Mittelalter war der
strikte Glaube an das Wort eine geistliche Autorität. Heutzutage erklärt man
sich von derartigem Denken befreit. Als freier, aufgeklärter und selbstbestimmter
Mensch, der beweisbare Naturgesetze kennt, denkt nicht mehr objektiv sondern subjektiv.
Das eigene Gefühlsleben und die eigene Erfahrung sind dem Einzelnen mehr wert,
als die Erfahrungen der Urchristen.
Der Glaube ist beliebig geworden. Jeder darf glauben, was er
will. Auf der einen Seite ist es gut so, auf der anderen Seite ist die Frage,
was ist der richtige Glaube?
Gott soll die Ehre bekommen und nicht der einzelne Mensch.
Die Gläubigen geben sich nicht mehr mit dem Erfahrungen der
Urchristen zufrieden. Sie wollen eigene geistliche Erfahrungen haben. Es reicht
auch nicht mehr die Bibel als Glaubensgrundlage. Es müssen neue individuelle
Glaubenserfahrungen her. Das entwertet die Glaubwürdigkeit der Bibel und stellt
sie auf dieselbe Stufe der Spekulation. Heutzutage sind individuelle Weisungen erwünschte
und nicht mehr allgemeine Verhaltensregeln.
In der Postmoderne ist nur wahr, was ich selber erlebt habe.
Schauen – statt Glauben.
Echter biblischer Glaube entsteht aufgrund des Wort Gottes und
nicht auf Gefühlsempfinden. Es wird das Sinnliche überbetont. In der Bibel wird
Augenlust und Fleischeslust als Sünde dargestellt. In der Bibel ist die Erkenntnis
des Wortes Gottes das maßgebende Ziel und nicht das Wohlgefühl beim Gesang.
Ebenso hat sich das Gottesbild erheblich vom respektvollen Vater
zum Kumpel oder Liebhaber verändert.
Zu den egoistischen Zügen in der Kirche sind Unverbindlichkeit
und Gleichgültigkeit aller Glaubensmöglichkeiten eingezogen. Desinteresse und
Konsumdenken (was bringt mir der Gottesdienstbesuch für mich selber) sind sehr
modern.
Es ist modern den eigenen Glaubensstil zu finden der sich auch z.B.
in der Natur oder im guten Essen zeigen kann.
Es ist nicht mehr gefragt, ob ich Bibellese oder treu mich in
der Gemeinde um meine Glaubensgeschwister kümmere.
In dem Buch werden aktuelle Evangelisten z.B. Joyce Meyer oder Christian
Schwarz vorgestellt.
Christian Schwarz hat das Buch die 3 Farben deiner Spiritualität
geschrieben. In dem stellt er verschiedene Wege der Gottesbegnung heraus. Es heißt: Durch Vielfalt ist alles
Recht und Jesus repräsentiert alle Glaubenswege.
In ihm sind alle Glaubenswegen zusammengefasst und alle Wege
sind gleichgut. Die Gläubigen können selber wählen welchen Glaubensweg sie
besser finden und welcher Stil zu ihnen passt.
Es steht das Bedürfnis des Einzelnen im Vordergrund vor der Christusnachfolge zur Gefühlsnachfolge. Wege und Mittel des Glaubenslebens
werden durch das eigene Wohlgefühl des Spürens und Fühlens als der Richtige Weg
festgestellt.
Jeder kann nach seiner eigenen Fasson glücklich werden und
seinen Glauben seiner individuellen Gefühlsbedürftigkeit leben.
Bei Joyce Meyer
Ihr großer Werbespruch heißt: Genieße das leben. Es ist eigentlich
Egoismus so etwas zu sagen. Andererseits ist es auch nicht verkehrt, wenn man
statt nur genießen auch betont, dass man das genießen kann was man sich
erarbeitet hat und nicht von einer Arbeit zu anderen hetzt.
In Ihrer Glaubenszentrale repräsentiert sie Wohlstand und hat
auch aufgrund ihrer vielen Bücher gute Einnahmequellen für viele Hilfsprojekte.
Sie stellt in den Vordergrund, dass ich mir nur ein besseres
Leben wünschen muss und mir immer wieder vorsagen soll, dass ich das bekomme,
dann wird es schon werden.
Sie findet es auch in Ordnung mit dem Teufel zu reden und ihn in
die Schranken zu weißen.
In vielen Vorträgen begeistert sie die Massen. Man hat das Gefühl
in einem Station zu sein. Vielleicht ist
das in Amerika so modern. Aber für mich ist das befremdlich.
meine
Meinung
Ich finde den Cover sehr schön. Der blaue Himmel und das Meer
zeigen als Sinnbild die unendlichen Möglichkeiten, die einen heutzutage auftun
können. Irgendwie fühle ich mich als Rückständig, wenn ich den Titel lese:
Spürst du Gott schon oder liest du noch die Bibel? Bin ich noch richtig oder
altmodisch?
In den ersten 100 Seiten wird erklärt wie sich der Glaube der
Zeit Jesu und der heutigen Zeit vom Vertrauen auf das Wort zum Vertrauen auf
das Gefühl verändert hat. Es werden die Hintergründe der Postmoderne erläutert
und anhand mehrerer Beispiele z.B. Karl
Rahner dargelegt wie heutzutage allgemein geglaubt wird. Es sind einige Stellen
im Anfangskapitel, die ich schwer zu verstehen fand z.B. Apologetik.
Bis Seite 300 werden hier anhand aktuelle Evangelikaler erklärt
wie diese das Evangelium auslegen und anhand welcher Praktiken diese das
Evangelium auf die heutige Zeit auslegen.
Im letzten Kapitel „Was Bibelmüde wirklich brauchen“ wird
nochmal geschildert wozu Bibellesen doch noch wichtig ist.
Fazit
Das Buch enthält eine gute Einleitung über die aktuelle Predigtpraxis aktueller Evangelisten. Es ist sehr
interessant sich vor Augen zu halten, wie sich die Glaubenswelt in den letzten Jahren
auf das Vordergründige Gefühl verlagert hat. Die vielen Bibelstellen sind zwar
als Verweis auf die Bibel interessant zu lesen. Sind aber doch sehr sehr viele
und reißen den Inhalt etwas auseinander. Der Autor hat sich aber große Mühe
gemacht die vielen Stellen herauszufinden.
ich finde das Buch sehr lesenswert und interessant die Augen
geöffnet zu bekommen wie aktuell in der westlichen Welt geglaubt wird.
Andererseits ist es wichtig sich auch selber die Meinung zu bilden, ob man das
richtig oder gut findet.
Danke sagen
möchte ich, dass ich ein Rezensionsexemplar zum Durcharbeiten bekommen habe.
Ich
gebe dem Buch 4 Sterne ☆☆☆☆
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