Autor Gunter Franz
Verlag Piper
veröffentlicht am 25.02.2008
Genre Sachbuch
Sprache deutsch
Preis 8,95 Euro
ISBN 9783492 253703
Sterne: ★★★★★
Sterne: ★★★★★
In einem Satz:
Übergewicht ist eine Auswirkung des Alltagsstresses
Je weniger man sich um sein Gewicht stresst, desto weniger nimmt man zu.
Inhalt:
In diesem Buch wird sich die Frage gestellt, woher es kommt, dass immer
mehr Menschen in der heutigen Zeit zu Übergewicht und Verdauungsproblemen
neigen.
Gunther Frank hat das Buch in verschiedene Kapitel eingeteilt, die mit
Körpertypen, Vererbung, Kalorienverwertung, Diäten, Stress, Bewegung und
Sport, Abspeckprogramme, Essstörung, Licht, Medikamente, Verdauungstypen,
Pflanzenabwehrstoffe, Bio und Vollwert, Vitamine, Stress und Verdauung,
Erfahrungsheilkunde, Workshop: Meine Lizenz zum Essen u.a. eingeteilt ist.
Er schreibt, dass es eine neue Religion gibt:
Die schlanken Rechtgläubigen, fit und diszipliniert, ewig jung werden von
der Krankenkasse durch niedrige Beiträge belohnt.
Im Gegenzug werden die Menschen mit molliger Körperstatur als faul,
verfressen und undiszipliniert beschrieben. Sie werden belehrt, wie
unverantwortlich sie sich verhalten und eine
Last für die Gesellschaft darstellen.
Dieses Verhalten stellt ungemeinen Stress dar, wenn man eh nicht sehr
selbstbewusst ist und Angst vor Ausgrenzung hat.
Dagegen schreibt Gunter Frank ist es geradezu normal, dass es Leute gibt,
die Schlanker sind und andere die Molliger sind. Es gibt unterschiedliche
Körperbautypen und von daher ist jeder Typ gerechtfertigt. Der BMI sagt ja auch
nur aus, dass in diesem Bereich des Normwertes die meisten Menschen liegen. Es
ist nur ein Durchschnittswert. Er sagt nur aus, dass Menschen im Normbereich
möglichst häufig vorkommen. Die
Einteilung in gute Menschen und schlechte Menschen wird nur daraus
interpretiert.
Normal zu sein ist eine relative Sichtweise. Wenn man aber nicht normal
ist, erzeugt das Stress.
Ein großer Auslöser der Gewichtszunahme ist die Vererbung. Nicht falsche
Ernährung und zu wenig Bewegung lösen die Gewichtszunahme aus, sondern die Gene
und als Verstärker der Stress nicht normal zu sein. Der Stress löst besonders
Appetit auf Dinge aus, die man vermeiden möchte zu essen. Das ist das Fatale an
der Gewichtsproblematik. Je mehr man sich aufs „Nichtessen“ konzentriert, desto
mehr Appetit kommt man auf die Dinge, die nicht erwünscht sind.
Herr Gunter Frank rät sich satt zu essen und kein schlechtes Gewissen dabei
zu haben. Es ist normal, dass man je älter man wird Gewicht zunimmt. Die
Gewichtszunahme ist nicht schädlich. eher ist es schädlich zu wenig Gewicht zu
haben im Alter z.B. als Sturzprofilaxe.
Es ist das große Problem der Menschheit, von anderen Menschen angenommen
werden zu wollen. In unserer Gesellschaft gilt die Regel: ich habe dich nur
lieb, wenn du schlank bist. Das ist aber sehr verehrend und diskriminierend für
viele Bewohner des Landes und sollte man sich klar darüber machen, das die auch
eine Art von Mobbing und Ausgrenzung ist.
Ein Tipp zur besseren Verdaulichkeit des Essens ist lt. Gunter Frank der Tischspruch oder das Tischgebet. Hier wird vor dem Essen innegehalten und der Darm kann sich aufs Essen einstellen und kann entspannen.
Ein Tipp zur besseren Verdaulichkeit des Essens ist lt. Gunter Frank der Tischspruch oder das Tischgebet. Hier wird vor dem Essen innegehalten und der Darm kann sich aufs Essen einstellen und kann entspannen.
Meine Meinung:
Ich finde den Cover sehr aussagekräftig. Der angegessene Schokokuß ist sehr
gut als Beispiel für entsagendes Essen und Verzicht.
Das Buch schreibt in einer gut leserlichen Schriftgröße und guten Kontrast
sehr eindrücklich wie es einer großen Bevölkerung ergeht, die nicht der „Norm“
entsprechen.
Eigentlich ist es im Sinne der Wirtschaftlichkeit geradezu verheerend so viele Menschen unter den Generalverdacht
von Faulheit und Disziplinlosigkeit zu stellen. Wenn man bedenkt, dass ja
eigentlich jeder Mensch das Bedürfnis nach Anerkennung hat, ist es gerade den
molligen Menschen erschwert sich selbst anzunehmen. Sie spüren jeden Tag, dass
sie nicht „normal“ also unerwünscht sind. Diese Gefühle von nicht angenommensein
erzeugen Stress und sind förderlich für Übergewicht und psychische Probleme.
Der Autor geht sehr gut auf die hauptsächliche Problematik der Übergewicht
dem Stress ein.
In vielen Diagramen wird bildlich dargestellt, was im Buch anhand des
Textes erklärt wird.
Im Gegenzug zum Übergewicht werden die Essstörungen erwähnt und
Verdauungsstörungen.
Fazit:
Ich finde das Buch sehr empfehlenswert zum Lesen. Insbesondere ist das
Körpergewicht und die Folge gesellschaftlicher Anfeindung ein großes Problem
vieler Menschen in den westlichen Ländern.
In dem Buch wird aufgezeigt, das nicht der Einzelne Schuld an seinem
Verhalten hat, sondern die Gene und der Alltagsstress einen großen Brocken am
Gewicht mitschulden.
Zudem ist die Frage: Was ist an etwas mehr Gewicht so schlimm? Mithilfe des
Buches besteht die Möglichkeit umzudenken. Es macht keinen Sinn im Leben
dauerhaft mit schlechtem Gewissen herumzulaufen, nur weil man ein paar Gramm
mehr auf den Rippen hat, wie eigentlich der BMI es vorschreibt. Auch ist es
nicht sinnvoll seine Kinder dem Diktat des BMI zu unterwerfen. Je weniger man
sich um sein Gewicht stresst, desto weniger nimmt man zu.
Dank:
Ich habe dieses Buch in der Bücherei in Ansbach ausleihen dürfen und bin
froh, über die überaus breit gestreute Möglichkeit Bücher vor Ort zu finden.
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