Donnerstag, 27. April 2017

Glatzkopf Zeiten von Petra Hillebrand

Bildlquelle  Stachelbart Verlag
Titel: Glatzkopfzeit
Autorin: Petra Hillebrand
Verlag: Stachelbart-Verlag
erschienen am 23.02.2017
Seiten 104 – fester Einband
Sprache Deutsch

ISBN 978 394 564 80 49
Preis: 14,90 Euro
Sterne X X X X




Mit Freunden kann man die schwersten Zeiten durchstehen

Inhalt:
Der Wirbelwind Jana geht es von einem Tag auf den anderen nicht gut. Sie hat unstillbares Nasenbluten und muss zum Arzt. Da Jana auch viele blaue Flecken hat, ordnet dieser eine Reihe Untersuchungen an. Als Diagnose stellte Leukämie fest und weist Jana sofort ins Krankenhaus ein. Nur gut, das Mama und Papa mit ihr im Krankenhaus bleiben dürfen. Nach und nach lernt sie Kinder der Station kennen und gründen eine Piraten Glatzkopf Bande. Was Jana mit ihren Freunden erlebt, könnt ihr in dem Buch lesen.

Meine Meinung
Das Buch hat einen festen Einband. Das ist sehr gut, da man das Buch immer wieder zur Hand nehmen kann. Es hält über einen langen Zeitraum hinweg z. B. als Begleiter für Kinder mit Leukämie.
Auf dem Titelbild sind 3 Glatzköpfe zu sehen. Ein Erwachsener und 2 Kinder.

Der Schreibstil ist aus der Sicht von Jana und ihren Freunden geschrieben. Die eigentliche Therapie ist Nebensache. Es wird Wert darauf gelegt, dass man sich auch den Krankenhausalltag angenehm gestalten kann und Freundschaften gründen. Die Kinder gehen durch dick und dünn und erleben viele Abenteuer, die sehr spannend beschrieben werden.  Das Buch ist in 35 sehr kurze Kapitel unterteilt. Diese machen Lust  mehrere am Tag zu lesen. Die Schriftgröße ist für Kinder im Grundschulalter gut geeignet.

Die Hauptpersonen:
Jana: der Wirbelwind der Familie Zwirbel – Ihre große Frage des Lebens: wer will mein Freund sein!!
Kevin: ihr Klassenkamerad

Sophie, Max: Die Priaten Glatzkopfbande sind Weggefährten und Patienten des Krankenhauses. Für sie ist spielen und Spielgefährten zu haben im Krankenhaus das Wichtigste. Die Therapie kommt an 2. Stelle.

Im Buch sind immer wieder lustige Bleistiftzeichnungen des Illustrators Peter Guckes eingeflochten. Sie unterstützen das Verständnis des Buches sehr.

Das Buch beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis und endet mit der Vorstellung der Autorin Petra Hillebrand und dem Illustrator Peter Guckes. Im Anhang werden aktuelle Bücher des Stachelbart Verlages vorgestellt.

Was man von dem Buch lernen kann:
Bei Kindern ist es im Krankenhaus anders als Erwachsene. Für Kinder steht im Krankenhaus nicht zuerst die Therapie im Vordergrund. Für Sie ist es fast noch wichtiger Spielgefährten zu finden, die einen durch die Enttäuschung der Thearpie durchhelfen.

Es wird sehr schön dargestellt, wie Sophie und Jana es gar nicht verstehen können, dass Max immer so müde ist und gar keine Lust auf das gemeinsame Spielen hat. Sie finden ihn als Spielverderber.  Dass es allerdings an der Therapie liegt und er immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge zu verkraften hat, können sie sich nicht denken. Sie haben damit noch keine Erfahrungen gemacht. Bei ihnen verlief die Behandlung ohne große Komplikationen. Sie lernen sich nach und nach in die Lage von Max hineinzuversetzen und zu verstehen wie es ihm geht.

Es ist schön, dass das Buch Hoffnung vermittelt, dass die Chemotherapie zur Gesundung verhilft und nicht nur Schmerzen und Schwäche hinterlässt.

Die schönste Szene finde ich als sich Papa Holger solidarisch mit seiner Tochter auch eine Glatze schneiden lässt und als sich Jana zur Freundschaft mit Kevin bekennt und sich neben ihm in der Schule setzt.

Bis auf ein paar Sticheleien von ihrem Mitschüler Kevin kommt das Buch ganz auf Gewalt aus. Das ist eine gute Sache. In dem Buch erfahren wir sogar, wie aus gerade dem Mitschüler, der Jana immer wieder bekämpft ihr größter Freund werden  kann.

Fazit
Das Buch ist sehr empfehlenswert, nicht nur für Kinder die Bekanntschaft mit Leukämie gemacht haben. Es zeigt auf, dass es sich lohnt den Nächsten genauer kennen zulernen und die Abweisung nicht auf Böswilligkeit oder eigenes Unvermögen zu beziehen. Krankheit, Schmerz, Hunger und Müdigkeit sind oft schon genug Anlass sich nicht gut zu fühlen und perfekt Freundlich zu sein.

Dank an Lovelybook für die Leserunde und die Autorin Petra Hillebrand für die rege Teilnahme und vielen Hintergrundinformationen.

zur Autorin
Petra Hillebrand (* 1972 in Innsbruck[1]) ist eine österreichische Autorin und Fotografin.
Nach einer Ausbildung zur Floristin studierte sie an der Akademie für Sozialarbeit und ist als Kliniksozialarbeiterin an der Universitätsklinik Innsbruck tätig. Seit 2004 veröffentlicht sie Kurzgeschichten, Geschenk- und Kinderbücher.
Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Werke[
Zu Bethlehem in jener Nacht. Tyrolia, Innsbruck 2004.
·         Kurzgeschichten für Feiern und Gottesdienste. Tyrolia, Innsbruck 2004; 3. Auflage 2013.
·         Flieg, kleiner Schmetterling - Gedanken zur Trauer um ein Kind. Tyrolia, Innsbruck 2009; 4. Auflage 2016.
·         Barfuß zur Quelle. Tyrolia, Innsbruck 2013.
·         Kostbares Dasein. Tyrolia, Innsbruck 2013.
·         Glatzkopfzeit. Stachelbart-Verlag, Erlangen 2017



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