Autorin Tanja Wenz
Genre Sachbuch
Verlag: edition
Riedenburg
veröffentlicht am 18.11.2006
Seiten: 144
Sprache: deutsch
ISBN: 9783903085572Das
Das Buch in einem Satz: Was man im Herzen trägt, vergisst man
nicht
Abtreiben ist nie eine Lösung
Inhalt:
Maya und Torben haben sich neben dem Kleinkind Fyn ein weiteres
Baby gewünscht. Nach anfänglicher großer Freude über die Schwangerschaft fällt
die Familie lange Zeit in ein tiefes Loch von Zukunftsangst und Sinnlosigkeit
der Schwangerschaft. Maya verarbeitet ihre Gefühle indem sie ihrer verstorbenen
Mutter Briefe schreibt.
Sie findet mit dem Weitertragen ihres Babys eine gute Lösung.
Doch sind damit nicht alle Probleme und Sorgen gelöst. Mit der Geburt und
raschen Tod von Baby Mariella geht es eigentlich erst richtig los die ganze
Trauer aufzuarbeiten.
Wie findet wohl Maya und Torben sich mit dem schweren Schock
zurecht, dass sie ein Baby mit Azephalie geboren zu haben. Anzephalie ist eine schwere Fehlbildung des Kopfes bzw. des Gehirnes. Die Kinder sind nur kurze Zeit lebensfähig - aber wirken zufrieden.
Meine
Meinung
Die Sternenmutter beginnt ihre Briefe mit „Liebe Mama“ und endet
viele mit „deine Große“ oft kommen
Zusätze, je nach Stimmung der Sternenmutter mal herzzerreißend verzweifelt oder
hoffnungsvoll klingen.
Die Briefe sind in unterschiedlichen Abständen geschrieben.
Drücken aber immer das aktuelle Zeitgeschehen der Schwangerschaft aus. Es wird
klar ausgeführt, wie freudig die Familie das neue Baby erwartete und wie schwer
der Schock der Diagnose war. Der Familie wurde sofort eine Abtreibung
empfohlen. Das sei für alle das Beste. Doch keiner fragt sich, was für das Kind
das Beste ist.
Die Eltern stellen sich wie alle Eltern in dieser Lage dieselben
Fragen z.B. Sind wir schuld? Wie hätten wir es verhindern können? Vielleicht
ist es möglich, dass ich eine Fehlgeburt bekomme, dann muss ich mich nicht
zwischen Abtreibung und Weitertragen entscheiden. Eltern in der Situation
erleben eine Gefühlsschockstarre und werden vom ärztlichen Personal gerne in
Richtung Abtreibung geschoben. Ob das der richtige Weg ist, muss jeder selber
entscheiden. Die Familie ist froh, es nicht getan zu haben. Denn sonst kommen
zu der großen Trauer über den Verlust eines Kindes noch die Schuldgefühle es
getötet zu haben und die Frage, was wäre, wenn die Ärzte nicht richtig
diagnostiziert haben.
Mit der Zeit kam die Liebe zurück und die Eltern erlebten, dass
auch Mariella mit ihnen im Bauch Kontaktaufnahme und sie ihrerseits Liebe
zeigte. diesen Absatz finde ich als den herausragenden Punkt zum Thema
„Weitertragen“. Das Baby lebt sein Leben – solange es Gott vorgesehen hat. Es
ist glücklich und zeigt der Welt, was wirklich im Leben zählt.
In dem Buch habe ich zeitweise meine eigene Schwangerschaft
nachgespürt und es flossen zeitweise Tränen.
Die Beziehung in der Familie wird fester und es wird
dargestellt, das die Familie sich lange Zeit lässt sich zu entscheiden, aber
auf das eigene Entscheidungsrecht pocht.
Als das Baby geboren und begraben war, hört die Trauer nicht
einfach auf. Die Mutter zeigt Wege auf, wie man sich Hilfe holen kann, wenn
einem die Trauer auffrisst. Denn das ist nicht der Sinn des Lebens. Trauer
überschattet hin und wieder aber nicht auf Dauer.
In der weiteren Schwangerschaft zeigt die Mutter ihre neuen
Ängste ums neue Baby auf, die zum Ende in eine Vorfreude auf dieses Enden.
Sie schließt das Buch mit: Ich bin wieder im Leben angekommen.
Ich liebe es und bin sehr glücklich.
Das Titelbild zeigt sehr gut den Übergang von dem dunkleren Teil
des Himmels – der großen Verzweiflung- in den helleren Teil. Trotz allem
leuchten die kleinen Sterne dauerhaft weiter.
Das Buch ist logisch nachvollziehbar sehr gefühlsbetont
geschrieben. Jede andere Eltern würden sich dieselben Fragen stellen. Es ist
gut in diesem Fall auf Vorbilder zu stoßen, die ähnliches erlebt haben z.B
Selbsthilfegruppen.
Maya finde ich sehr sympathisch. Ebenso lernen wir näher ihre
Schwägerin mit deren Geschichte um ihr verstorbenes Kind kennen.
Fazit:
Copyright Tanja Wenz |
In unserer Welt gibt es so viel an Verzweiflung und Hilflosigkeit, welches wir als Außenstehende nicht abschätzen können. Den Eltern in der Situation gehört Mut gemacht das Kind Weiterzutragen. Es ist nicht die Aufgabe eines Menschen, Menschenleben zu töten. Auch Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten haben ihren Lebenswert und dieser ist erheblich.
Danke möchte ich
der Autorin Tanja Wenz sagen, dass ich ein Ebook zur Rezension bekommen habe.
Auf dem Wege konnte ich meine Computerfähigkeiten ausbauen. Das war ein Erlebnis
der eigenen Sache.
Ich gebe dem Buch 5 Sterne
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