Titel: Zeige mir, wie ich überlebe
Autorin:
Verlag: Tredition
ISBN: 468 Seiten - 978-3384443908 - 15.99 Euro - 17,99 Euro
Sterne X X X X X
Eine Achterbahn der Gefühle: Findet Fiona einen Weg aus der Dunkelheit?
Klappentext
Fiona hat nur noch einen einzigen Wunsch: Sie möchte endlich
sterben. Traumatische Erlebnisse haben ihre Welt erschüttert und sie
kann an nichts anderes mehr denken. Ihren Plan hat sie allerdings ohne
Johanna gemacht, ihre Lehrerin. Diese nähert sich ihr an, und scheint
ihre Fassade zu durchbrechen. Fiona weiß nicht mehr, was sie will. Leben
oder Sterben? Nachdem sie dann auch noch in der Psychiatrie landet,
erobert Milea ihr Herz. Ausgerechnet dort. Schaffen die Beiden es
gemeinsam aus dem Teufelskreis?
Meine Meinung
Triggerwarnung: Diese Rezension thematisiert Suizid,
Selbstverletzung, Essstörungen und psychische Gewalt.
Als ich das Buch aufschlug, fiel mir sofort die Triggerwarnung ins Auge:
Suizid, Selbstverletzung, Magersucht, Missbrauch, psychische und physische
Gewalt – eine Aufzählung, die zunächst fast zu viel auf einmal erschien.
Trotzdem startete ich das Buch am Abend, vielleicht etwas arglos. Schon nach
wenigen Seiten merkte ich: Die Warnung war mehr als berechtigt. Dieses Buch
geht tief unter die Haut.
Die Geschichte hat mich so sehr mitgenommen, dass ich sie nicht wie gewohnt von
vorne bis hinten las – sondern irgendwann rückwärts. Ich wollte
verstehen, wie alles endet, was mit den Figuren passiert, und vielleicht auch,
um mich selbst ein wenig zu schützen. Dieses ungewöhnliche Lesen hat meine
Sicht auf das Buch verändert – vielleicht auch auf mich selbst.
Denn beim Lesen habe ich mich gefragt: Verletze ich mich selbst manchmal –
nicht körperlich, aber emotional? Indem ich mich zurückziehe, nichts sage,
obwohl ich Hilfe bräuchte? Ich ertappe mich oft bei dem Wunsch, dass jemand
kommt, mich tröstet, einfach da ist. Doch meist bleibt es still.
Das Buch zeigt sehr eindrücklich: Selbstverletzung ist kein „Drama“ oder
„Auffallenwollen“, sondern ein Hilfeschrei. Und diesen Schrei sollte man ernst
nehmen – bei anderen und auch bei sich selbst. Fiona, die Protagonistin, geht
diesen schweren Weg. Doch sie zeigt auch, dass es Hilfe gibt. Dass Heilung
möglich ist – durch Unterstützung, durch Vertrauen, durch Menschen, die
bleiben.
Fazit
Dieses Buch ist kein leichter Stoff. Es ist roh, schmerzhaft und berührend. Es
erzählt von Traumata, von tiefster Verzweiflung, aber auch von Hoffnung,
Heilung und einer unerwarteten Liebe. Es ist ein emotionales Drama, das nicht
nur erzählt, sondern spürbar macht, wie schwer der Weg zurück ins Leben sein
kann – und wie viel Kraft in menschlicher Nähe liegt.
Ein Buch, das nachhallt. Und vielleicht auch etwas in einem selbst bewegt.
Autorin
Foto Privat
Lea-Sophie Schwarzat
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