Donnerstag, 13. Februar 2020

Der Ring des Lombarden von Petra Schier

Bildquelle Petra Schier

Verlag Rowolt Taschenbuch 
veröffentlicht am 28.01.2020 mit 416 Seiten

ISBN  978-3499275029  zum Preis von 10,99 Euro
Sterne X X X X X 

Eine Frau geht ihren Weg!



Klappentext aus Amazon
Köln im Mittelalter – aufregend, abwechslungsreich und gefährlich. Ein extrem spannender und hervorragend recherchierter Roman über eine starke Frau und schmutzige Geldgeschäfte im 15. Jahrhundert. Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt … Nach «Das Gold des Lombarden» der zweite in sich abgeschlossene Roman über die Lombardenwitwe Aleydis de Bruinker.“



Meine Meinung:
Auf dem Cover stellt die Autorin Petra Schier den Lesern die bildhübsche junge Frau Aleydis Ihren Lesern vor. Die dunklen Erdfarben erinnern mich an Zeiten des Mittelalters.

Das Buch hat 416 Seiten und 20 Kapitel. Es spielt in der Zeit vom 22.10.1423 bis 6.11.1423.
Der Roman lässt sich flüssig lesen und fesselt den Leser extrem.

Sehr gut gefallen hat mir am Buch, dass es mit einem Personenverzeichnis beginnt. In ihm werden genau die Beziehungen der Menschen untereinander geschildert. So kann man sich recht schnell in den Roman einfinden. Ebenso ist eine Karte von Köln aus dem Jahr 1423 abgedruckt. Mich hätten in der Karte die genaue Lage der Wohnhäuser von Aleydis, Vinzenz van Cleve und dem Beginnenhof interessiert.

Petra Schier beschreibt ihn ihren historischen Romanen Frauen, die nicht dem heutigen Bild des Mittelalters entsprechen. 
Aleydis de Bruinker ist eine gebildete, gepflegte junge Frau, die aus freiem Willen ihren Mann geheiratet hat. 

Frau Schier schreibt in ihren Erklärungen zum Mittelalter in ihrem Blog:
"Das Wort Hausfrau, speziell der Part „frau“ leitet sich vom mittelhochdeutschen frôwe / frouwe ab, was nicht Frau, sondern Herrin bedeutet. „Weib“ war die normale und nicht despektierlich gemeinte Bezeichnung für „Frau“.
Die frouwe war also die Herrin, die Hausfrau demnach die Hausherrin. Und tatsächlich war die Frau in ihrem Haus die Herrin über Hausrat und Gesinde und besaß hier die Entscheidungsgewalt."

So gesehen ist die Frau nicht das Heimchen am Herd, sonder die Herrin über ihren Besitz.

Frau Schier hat die Menschen der damaligen Zeit für mich sehr gut vorstellbar beschrieben. Die Beziehung von Aleydis und Cathrein ist sehr emotional. Aleydis, die generell an das Gute im Menschen glaubt, möchte ihre Freundin und Schwägerin vor der Hinrichtung bewahren. Damit zieht sie  sich aber selber in den große Gefahr.

Mir hat sehr gut die Beziehung von Aleydis zu ihrem Schwager Allessandro und im Gegensatz dazu die zu Vinzenz van Cleve gefallen. Ich freue mich auf den 3. Band, der sicher etwas Licht in die Zukunft von Aleydis bringen wird. Das Buch kommt ohne erotischen Beigeschmack aus. Das finde ich sehr angemessen.

Der Roman löst sehr viele Fragen auf z.B. Wer ermordete Nicolai und wer wird von wem ermordet und warum.  Allerdings kann ich nicht glauben, dass Nicolai von nur einem Mann überwältig werden konnte. Mir ist außerdem Unklar warum Cathrein ihren Vater ermordet haben soll und was der Anlass des Mordes war. Zudem ist Vinzenz van Cleve sehr auf den Schutz von Aleydis aus, ob wohl er ihr ansonsten sehr reserviert begegnet.

Das Buch ist ein Folgeband des Titels „Das Gold des Lombarden“ aus der Lombardenreihe.  Es macht Sinn den Folgeband gelesen zu haben. Vielleicht ist dort näher erklärt wie ihr Mann Nicolai hingerichtet wurde.

Fazit: 
Sehr gut recherchierter Roman mit historischen Hintergrund

   
Bildquelle Privat
Autorin
Petra Schier www.petra-schier.de
Jahrgang 1978,  lebt mit ihrem Mann und einem Deutschen Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Lektorin und Autorin. Ihre historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane u.a bei Rütten & Loening. Sie ist Mitglied im Syndikat, bei HOMER sowie bei DeLiA.

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