Bildquelle Anna Vaal
Titel: Autismus: Blickkontakt
Autorin: Anna Vaal
ISBN:
Ebook - 74 Seiten – 29.09.2024 - Preis 3,99 Euro
Sterne: X X X X X
Das Buch in einem Satz:
Ein Blick hinter die Fassade: Neue Erkenntnisse zum Vermeiden von Blickkontakt bei Autismus
Inhalt:
Die Geschichte des Autismus beginnt im Jahr 1911, als der Schweizer Psychiater Paul Eugen Bleuler den Begriff prägte und ihn verwendete, um die seiner Meinung nach kindliche Version der Schizophrenie zu beschreiben.1Seitdem hat sich unser Verständnis von Autismus weiterentwickelt und gipfelt in der aktuellen Diagnose von Autismus Spektrum-Störung (ASS) und informiert durch viele bemerkenswerte Ereignisse, die die klinische Forschung, Ausbildung und Unterstützung des Autismus beeinflussen.
Die Autorin hat sich in dem Buch auf die auffälligste Ausprägung: Dem Blickkontakt gewidmet und gibt Hilfe den Betroffenen bzw. Menschen, die mit Autisten Kontakt haben.
Leseprobe: Autismus: Blickkontakt E-Book: Vaal, Anna: Amazon.de: Kindle-Shop
Meine Meinung
Anna Vaal wurde 1970 in der damaligen DDR geboren. Sie ist selber von Autismus betroffen und kennt das Thema selber als Betroffene.
Autismus ist eine angeborene, aber nicht offensichtlich sichtbare Entwicklungsstörung. Aus dem Grund gibt es viele Missverständnisse in Bezug auf diese Erkrankung. Eltern werden ermahnt das Kind doch besser zu erziehen, dass es „normal“ ist. Die Betroffenen werden gemieden oder ausgegrenzt, weil sie bei Reizüberflutung nicht anders können, als so zu handeln, wie es ihnen guttut. Sei das Schaukeln oder Gegenstände zu ordnen. Diese Abneigung anderer Menschen trifft diese sensiblen Menschen hart.
In diesem Buch schließt die Autorin die Lücke zwischen Fachbüchern und Romane in Bezug auf Autismus.
Die Bedeutung von Blickkontakt in der menschlichen Kommunikation ist unbestritten. Er ist mehr als nur ein flüchtiger Moment der Begegnung – er ist eine Brücke, die Menschen verbindet und Emotionen transportiert. Umso bemerkenswerter ist das Phänomen, dass viele Menschen mit Autismus den Blickkontakt vermeiden.
Dieses Buch wirft ein neues Licht auf dieses faszinierende Thema. Es unternimmt den Versuch, die Gründe für dieses Verhalten zu entschlüsseln und bietet damit einen wichtigen Beitrag zur Forschung im Bereich des Autismus.
Die Autorin betrachtet das Thema nicht nur aus einer medizinischen Perspektive, sondern bezieht auch soziale und emotionale Aspekte mit ein. Sie nimmt im Buch die Perspektive auch als autistisches Kind im Vergleich zu einem „normalen“ Kind und deren Eltern ein.
Ebenso hat der Blickkontakt unterschiedliche Bedeutung je nach kulturellem Hintergrund. In Japan ist ein Blickkontakt unhöflich und in Italien zeigt er Vertrauen zwischen den Menschen. Da kann man ganz schön ins Fettnäpfchen treten.
Mithilfe dieses Buches finden Familien möglicherweise Erklärungen und Verständnis für ein Verhalten, das oft missverstanden wird. Ebenso ist das Buch für Therapeuten und Pädagogen geeignet, da sie neue Erkenntnisse für ihre Arbeit mit Autisten bekommen können.
Ich finde das Buch sehr hilfreich im Umgang mit Menschen mit Autismus-Spektrum. So kann ich besser mit den Menschen umgehen und bewundere Frau Vaal, wie es ihr als Autistin gelungen ist, das Buch über so ein spezielles Thema zu schreiben und extrem gut das Wissen zusammenzutragen und vorzustellen.
Fazit: Dieses Buch ist ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Verständnis von Menschen mit Autismus. Es regt zum Nachdenken an und fordert dazu auf, Vorurteile abzubauen. Auch wenn noch nicht alle Fragen beantwortet sind, ist dieses Werk ein wertvoller Beitrag zur Forschung und zur Förderung von Inklusion.
Autorin: Anna Vaal ist Asperger-Autistin. Sie wurde in den siebziger Jahren in der ehemaligen DDR geboren und lebt heute in den alten Bundesländern. Nach Sachbüchern über Autismus und Primzahlen ist "Urlaubsschatten und Seifenblasen" ihr erster Roman.
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