Bildquelle Kunstmann Verlag
Titel:
Mein schwarzer Hund
Autor: Matthew Johnstone
Verlag: Kunstmann Verlag
ISBN: 978-3-88897-537-0 zum Preis von 14,90 Euro - 48 Seiten
Sterne X X X X X
Klappentext:
“Mein schwarzer Hund
Wie ich meine Depression an die Leine legte
Ein schwarzer Hund läuft durch dieses Buch, von Seite zu Seite wird er
größer, irgendwann ist er riesig, am Ende jedoch sitzt er brav und klein an der
Leine: der schwarze Hund, das ist die Depression, die Matthew Johnstone viele
Jahre begleitete. In einer berührenden Bildergeschichte erzählt er davon, wie
sie ihn fast umgebracht hätte, und davon, wie er es schließlich schaffte, sich
Schritt für Schritt wieder von ihr zu befreien. Der schwarze Hund späht um die
Ecke. Er legt sich einem auf die Brust und beherrscht die Gedanken. Er sitzt im
Kopf und zerfetzt die Erinnerungen. Er lungert daneben, wenn man sich sinnlos
betrinkt: Matthew Johnstone findet für den schwer fassbaren Zustand der
Depression einfache, zwingende Bilder, die Betroffenen, deren Angehörigen und
Freunden helfen können: sich nicht alleine damit zu fühlen, sich mitteilen zu
können, Verständnis zu entwickeln, miteinander darüber ins Gespräch zu kommen -
und nie die Hoffnung zu verlieren.“
Video zum Buch:
Meine Meinung
Matthew Johnstone möchte dieses Buch nicht als ärztlichen Ratgeber wissen.
Er selber hat selber die Depression erfahren und durchgemacht. Da Buch ist
dadurch authentisch und glaubwürdig.
Im Grunde erzählen die Bilder, die vom Autor selber gemalt wurden die
Geschichte von alleine. Nur wenige Sätze ergänzen das Buch, denn die Bilder
sprechen Bände.
Zum Thema des Buches Depressionen:
Von dieser Erkrankung ist jede 4. Frau und jeder 6. Mann betroffen. Und
doch kennt man niemanden persönlich, der daran erkrankt ist. Die Krankheit wird
als „Faulenzerkrankheit“ abgestempelt und die Patienten schämen sich und suchen
dadurch oft spät Hilfe.
Momentan wird die Erkrankung als eine Jahrhundertepidemie eingestuft, die
über Jahre hinweg unterschiedliche Ausprägungen auf die ökonomische Wirtschaft
hat.
Der Buchtitel geht auf die Metapher von Winston Churchill „Black Dog“
zurück. Hunde wurden mit dunklen Erfahrungen in Verbindung gebracht und galten
in den Urmythen als Todesboten. Geradeso wie man sich in einer Depression
fühlt, lebendig und doch Tod.
Das Buch ermutigt einfühlsam. Es erfasst die Stimmung des
zwischenmenschlichen Fallout, körperliche Symptome der kleinen Depression wie Appetitlosigkeit,
Lebensunlust, aggressive Stimmung, sich verstellen müssen, gefühllos, traurig, und
neutralisiert die dämonische Sicht des schwarzen Hundes zum hilfreichen
Lebensbegleiter. Er ist eine Promenadenmischung mit Sinn für soziale
Gerechtigkeit und tritt in unterschiedlichen Ausprägungen und Stärken auf.
Es verfolgt eine aufrüttelnde Botschaft den Aufgaben des Lebens in die
Augen zu sehen und daraus zu lernen und gewinnt statt wegzurennen. Die
Erkrankung macht Angst verachtet zu werden.
Humorvoll finde ich, dass der schwarze Hund fett und faul ist und ein
Bewegungsmuffel und mit Sport man der Erkrankung am besten davonläuft statt im
Bett liegen zu bleiben und sich zu bemitleiden.
Je mehr Stress man hat, desto lauter bellt er – Meditation, Bewegung an der
frischen Luft halten ihn fern.
Mir hat am Buch die Botschaft sehr gut gefallen, dass es wichtig ist
schnell Hilfe zu holen, man ist nicht allein und mit Geduld, Humor, Verständnis
und Disziplin kann man den größten schwarzen Hund an die Leine legen und Gewinn
aus der Lebenserfahrung ziehen.
Autor:
copyright Antje Kunstmann Verlag
Matthew Johnstone, 1964 geboren, ist Autor zahlreicher
Bücher: Neben seinen Bestsellern zum Thema Depression erschien zuletzt
Resilienz. Wie man Krisen übersteht und daran wächst (2015). Johnstone lebt als
Autor und Illustrator, Redner und Kreativberater mit seiner Frau und seinen
beiden Töchtern in Sydney. Mehr auf matthewjohnstone.com.au