Donnerstag, 1. Oktober 2020

Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit - Charlotte Roth

Bildquelle Einsele Verlag

Titel: Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit 

Verlag : Eisele Verlag  

Autor Charlotte Roth

Verlag Eisele Verlag; Auflage: 2. (27. September 2019)
ISBN  9783961610693  zum Preis von 24,00 Euro über 432 Seiten                                          seit 27.09.19
                                      Sterne X X X X


Wir sind 3 Bären in einer Höhle und haben uns dermaßen lieb

Klappentext
„Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.« Michael Ende (Momo)

Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen, die Michael Ende nicht preisgab, ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern. Sein Leben, das ein knappes Jahrhundert umfasste, wird mit seinem ganz speziellen Blick auf die Welt beleuchtet, der hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare zu erspüren suchte. Geschrieben von Charlotte Roth und inhaltlich kuratiert von Michael-Ende-Kenner Roman Hocke wird dem Innenleben des beliebten Autors auf besondere Weise nachgespürt – in einer Fülle von Bildern, Schauplätzen und Begegnungen, aus der sich das Mosaik seiner ganz eigenen Geschichte zusammenfügt.“


Meine Meinung
Der Cover ist in dunkelblau gehalten. Auf ihm ist eine seiner bekannten Persönlichkeiten seines Bestsellers „Momo“ die Schildkröte Kassiopeia zu sehen.

Da Michael Ende viele Romane für Kinder geschrieben hat, ist die Biographie eher als Roman geschrieben, wie als Sachbuch.

Bastian, Jim Knopf, Momo, die grauen Herren - Michael Ende hat so viele faszinierende Charaktere und fantastische Welten erdacht.

Fast alle kennen die Bücher, doch wenige kannte den Menschen Michael Ende.
Was hat ihn zu seinen Ideen inspiriert?
Mit wem teilte er sein Leben?
Ähnelte seine Kindheit der von Bastian Balthasar Bux aus “Die unendliche Geschichte”?

Die Autorin Charlotte Roth hat einen zauberhaften, biografischen Roman über den beliebten Geschichtenerzähler geschrieben. Ende hat unzählige Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt begeistert. Doch er selbst fühlte sich oft nicht verstanden, nicht erkannt, ausgeschlossen.

1929 geboren, wuchs Michael Ende kurz vor dem Krieg auf. Sein Vater war surrealistischer Maler und das Leben der Familie Ende war geprägt von Entbehrung. Was dagegen immer im Überfluss vorhanden war, war Fantasie und Freunde und die Liebe seiner Eltern.

Wir folgen Michael Ende zu den verschiedenen Stationen seines Lebens: das Theaterspielen als junger Mann; die Verzweiflung, als Autor keinen Anklang zu finden; dann der Durchbruch mit “Jim Knopf”; seine Ehe und das Leben in Italien.

Es geht um Beziehungen, sein Schreiben, Neuanfänge, Betrug und auch um Krankheit und den Tod.
Aber wie Michael Ende vielleicht gesagt hätte:
“Ich werde nicht mehr hier sein. Nur woanders.”

Ich hatte meine Probleme mit dem Erzählstil und fand ihn sehr anstrengend zu lesen, Charlotte Roth, von der ich bisher noch nichts gelesen habe, erzählt sehr ausschweifend.

Im Nachwort macht Roman Hocke, der auch im Roman eine Rolle spielt, sehr deutlich, dass es sich um einen Roman handelt, und daher nicht unbedingt alles tatsächlich so stattgefunden hat, manches verändert wurde und man daher nicht alles für bare Münze halten darf, dass er und die Autorin es aber für wichtig erachtet hatten, diesen Weg zu nehmen, um auch das Innenleben der Akteure darstellen zu können.

Ein poetisches, zuweilen auch sehr melancholisches Buch über den großen Autor und fantasievollen Menschen Michael Ende, der am 12.11.2019 90 Jahre alt geworden wäre.

Was habe ich mitgenommen? 
Im Roman lernte ich einen Michael Ende kennen, der sich schwer tat, als Mensch und als Autor. Sein Leben wirkt auf mich oft deprimierend. Er, aber auch seine Bücher, werden ein Stück weit entmystifiziert – für mich sehr schade. Sehr interessant dagegen sind die Hintergründe seiner Werke, sehr stark zu sehen bei „Die unendliche Geschichte“, aber auch bei „Momo“.

Fazit
Ein interessanter Roman in Biographieform 
  
Bildquelle copyright Rene Zander
Autorin
CHARLOTTE ROTH, Jahrgang 1965, ist gebürtige Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit vielen Jahren als Autorin tätig. Mit ihrem Roman Als wir unsterblich waren, der auf einem Stück ihrer Familiengeschichte basiert, gelang ihr der erste in einer Reihe von Bestsellern. Für die Recherche an Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit führte sie unzählige Gespräche mit Endes Lektor und Freund Roman Hocke. Charlotte Roth lebt mit Mann, Kindern und Enkeln in Berlin.